Josef Albers, der am 19. März 1888 in Bottrop geboren wurde, arbeitete als Volksschullehrer, bevor er bis 1951 eine Ausbildung zum Kunsterzieher in Berlin absolvierte. Anschließend studierte er an der Kunstgewerbeschule Essen, wo er Schüler des für seine Glasfenster bekannten Künstlers Jan Thorn Prikker war. Anschließend setzte Albers sein Studium an der Königlich Bayerischen Kunstakademie in München fort, bevor er 1920 an das Bauhaus in Weimar kam. In seinen ersten Jahren am Bauhaus beschäftigte sich Albers vor allem mit der Glasmalerei und wurde bereits 1922, nur zwei Jahre nach Beginn seines Studiums, technischer Leiter der Glaswerkstatt am Bauhaus. Ab 1923 lehrte Albers als Jungmeister, ab 1925 als Bauhausmeister. Im selben Jahr zog das Bauhaus nach Dessau um, wo Albers Stellvertreter des Bauhausdirektors Mies van der Rohe wurde.

Abbildung 01: Bauhaus Logo

Nach der Schließung des Bauhauses durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 zog Albers mit seiner Frau Anni Albers in die Vereinigten Staaten, wo er fortan am Black Mountain College, einer Kunstschule in North Carolina, unterrichtete. Er gestaltete auch das Logo für das Black Mountain College.

Abbildung 02: Black Mountain College Logo

Von 1950 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1959 leitete Albers das Design Departement der Yale University. Albers bekanntestes Werk als Maler ist die Serie der quadratischen Gemälde mit dem Titel Homage to the Square, die er von 1950 bis zu seinem Tod 1976 in über 2000 Variationen anfertigte.↓[1] Die Gemälde entstanden in unterschiedlichen Dimensionen, aber das Grundprinzip blieb immer dasselbe. Drei bis vier Quadrate sind ineinander gestaffelt, wobei die inneren Quadrate nicht auf die Mitte ausgerichtet sind, sondern nach unten tendieren, so dass im oberen Teil des Bildes größere und im unteren Teil kleinere Streifen entstehen.↓[2]

Abbildung 03: Die Maßstäbe für Albers Homage to the Square

In Homage to the Square erforscht Albers die optische Wahrnehmung und das Zusammenspiel von Farben in verschiedenen Konstellationen sowie die unterschiedlichen Farbphänomene. Albers wählte das Quadrat als Ausgangsform, weil er „den geringstmöglichen Aufwand, die Beschränkung auf das geometrische Element“↓[3] anstrebte. Schon am Bauhaus lehrte Albers seinen Studenten, das Verhältnis von „Aufwand“ und „Wirkung“ unter dem Begriff „Ökonomie der Mittel“↓[4] zu optimieren. Obwohl Albers durch die Wahl des Quadrats als Bildgegenstand mit Künstlern wie Malewitsch oder Mondrian in der Tradition der Moderne steht, gilt er als Vorbereiter der Hard Edge Malerei und durch seine serielle Arbeitsweise auch als Wegbereiter der Minimal Art. Durch seine Erforschung der visuellen Wahrnehmung wurde er neben Victor Vasarely auch zum wichtigsten Wegbereiter der Op-Art. Albers selbst begründete das Arbeiten in Serie damit, dass „es nicht nur eine einzige Lösung gibt für ein ästhetisches Problem.“↓[5] Für die Bilder der Serie Homage to the Square verwendete Albers ausschließlich industriell hergestellte Farben, deren genaue Bezeichnung er auf der Rückseite jedes Bildes vermerkte. Obwohl das Konzept der drei oder vier ineinander greifenden Quadrate auf den ersten Blick starr erscheint, wird die außerordentliche Komplexität des Werks bei der Betrachtung verschiedener Variationen deutlich. Albers nutzt die einfache Ausgangsform, um die nahezu unendlichen Farbbeziehungen und Wechselwirkungen der Farben darzustellen. In seinem 1963 erschienenen Buch zur Farbtheorie Interaction of Color schreibt Albers in der Einleitung: „In visual perception a color is almost never seen as it really is - as it physically is. This fact makes color the most relative medium in art. In order to use color effectively it is necessary to recognize that color deceives continually.“ In Homage to the Square zeigt Albers den Gegensatz zwischen der physischen Materialität der Farbe und der subjektiven Wahrnehmung der Farbe auf. In jedem Gemälde wählte er die Farben auf der Grundlage ihrer Interaktion und Beziehung zueinander aus.

Abbildung 04: Homage to the Square, Josef Albers, 1968 

Allerdings ging es ihm nicht alleine um die Farbwahrnehmung. Er verfolgte mit seiner Malerei auch sozialpolitische Ziele. Albers schrieb dazu: „Die Farbe folgt - genau wie der Mensch - zwei verschiedenen Verhaltensweisen. Zunächst die Selbstverwirklichung und dann die Beziehung zu anderen. In meinen Bildern habe ich versucht, zwei Polaritäten miteinander zu verbinden - die Unabhängigkeit und die gegenseitige Abhängigkeit. Mit anderen Worten, man muß gleichzeitig ein Individuum und ein Mitglied der Gesellschaft sein können. Das ist die Parallele.“↓[6] In den Arbeiten der Serie Structural Constellations, die Albers in den 1950er Jahren begann, experimentierte er in Form von Zeichnungen und Druckgrafiken mit der visuellen Ambiguität in der Wahrnehmung räumlicher Strukturen auf der zweidimensionalen Fläche. Albers betonte stets sein Anliegen als Lehrer und als Künstler sei es den Schülern bzw. den Betrachtern „die Augen zu öffnen“. Schmale Linien bilden in Structural Constellations auf den ersten Blick einfache geometrische Figuren. Bei näherer Betrachtung wird jedoch deutlich, dass die Bilder visuell nicht nur auf eine Weise interpretiert werden können. Da Albers in diesen Zeichnungen durch die Anwendung der Parallelperspektive zwar den illusorischen Eindruck von Räumlichkeit vermittelt, es aber verhindert Tiefenmerkmale der geometrischen Figuren aufzuzeigen, können die Bilder auf unterschiedliche Weise räumlich interpretiert werden.

Abbildung 05: Structural Constellations, Josef Albers, 1962

In der Gestaltpsychologie wird dieser Effekt als multistabile Wahrnehmung bezeichnet. Rudolf Arnheim erklärt dieses Phänomen in seinem 1954 erschienenen Buch Kunst und Sehen, in dem die Gestaltpsychologie erstmals auf die Kunst angewandt wird, am Beispiel von Albers Structural Constellations mit dem Necker Würfel.

Abbildung 06: Structural Constellations in Rudolf Arnheims Kunst und Sehen, 1955

Ähnlich wie bei Hommage to the Square erzielt Albers mit minimalen Mitteln eine starke visuelle Wirkung. Er selbst sprach im Zusammenhang mit seinen künstlerischen Arbeiten von „minimum means for maximum effect.“↓[7]seine Structural Constellations verzichtete Albers gänzlich auf Farbe und arbeitete ausschließlich in Schwarz Weiß, seltener in Grau. Damit rückt die Auseinandersetzung mit der Linie, der Fläche und dem daraus entstehenden Raum in den Vordergrund. Mit diesen auf den ersten Blick so transparent wirkenden Zeichnungen stellt Albers die räumliche Wahrnehmung in Frage, ähnlich wie er mit seinen Gemälden zu Homage to the Square die Beständigkeit der Farbwahrnehmung in Frage stellte. Als Künstler hatte Albers einen großen Einfluss auf die Entwicklung der amerikanischen Malerei. Sein Werk wird in der Regel der konkreten Kunst zugeordnet, doch gilt er durch seine Auseinandersetzung mit Farben, Formen, Linien, Flächen und ihren Wechselwirkungen auf die kognitive wie subjektive visuelle Wahrnehmung als Wegbereiter für viele spätere Kunstströmungen. So nahm Albers beispielsweise 1968 an der berühmten Op-Art-Ausstellung The Responsive Eye im MoMA teil und wurde vom Kurator der Ausstellung, William C. Seitz, im Katalog als „Meister der Abstraktion“ bezeichnet. Auch als Lehrer übte Albers großen Einfluss auf die künstlerische Entwicklung der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus. Nachdem das Bauhaus in Deutschland auf Druck der Nazis geschlossen worden war, folgten Albers und seine Frau Anni Albers einer Einladung an das Black Mountain College, wo er viele der Prinzipien des Bauhaus-Vorkurses, den er zuvor geleitet hatte, integrierte und namhafte Künstler wie Donald Judd, Cy Twombly und Robert Rauschenberg unterrichtete.

Abbildung 07: Diagramm zum Vorkurs des Bauhaus

An der Yale University, wo er 1950 die Leitung des Design Department übernahm, unterrichtete er ebenfalls viele später berühmte Künstler wie Eva Hesse und Richard Serra. Außerdem übernahm er zahlreiche Gastdozenturen, so hielt er 1965 beispielsweise drei Vorträge am Trinity College in Hartford, Connecticut. Die Vorträge die zu seinen letzten öffentlichen Vorträgen gehörten wurden in einem Buch, das von Grafik-Design Legende Norman Ives gestaltet wurde, mit dem für Albers künstlerische Einstellung passenden Titel Search versus Re-Search veröffentlicht.

Abbildung 08: Search Versus Re-Search, 1969

1954 und 1955 dozierte Albers außerdem als Gastprofessor an der von Max Bill gegründeten Hochschule für Gestaltung in Ulm, die sich an den Lehrmethoden des Bauhauses orientierte. Als Albers wichtigstes theoretisches Werk gilt das 1963 bei Yale University Press erschienene Buch Interaction of Color, in dem er die Ergebnisse seiner jahrzehntelangen Forschung über die Wirkung von Farbe und Form festhielt.

Abbildung 09: Interaction of Color, Josef Albers, 1963


ANMERKUNGEN

[1] Heinz Liesbrock, Josef Albers Interaction Katalog, Villa Hügel, Essen, 2018

[2] Rainer Wick, Kunsthochschule der Moderne, Hatje Cantz Verlag, 2000, S. 165

[3] Jürgen Wießmann, Josef Albers, 1971

[4] Wick, 2000, S. 165

[5] Wießmann, 1971

[6] zeit.de [↗]

[7] Wießmann, 1971

Josef Albers, der am 19. März 1888 in Bottrop geboren wurde, arbeitete als Volksschullehrer, bevor er bis 1951 eine Ausbildung zum Kunsterzieher in Berlin absolvierte. Anschließend studierte er an der Kunstgewerbeschule Essen, wo er Schüler des für seine Glasfenster bekannten Künstlers Jan Thorn Prikker war. Anschließend setzte Albers sein Studium an der Königlich Bayerischen Kunstakademie in München fort, bevor er 1920 an das Bauhaus in Weimar kam. In seinen ersten Jahren am Bauhaus beschäftigte sich Albers vor allem mit der Glasmalerei und wurde bereits 1922, nur zwei Jahre nach Beginn seines Studiums, technischer Leiter der Glaswerkstatt am Bauhaus. Ab 1923 lehrte Albers als Jungmeister, ab 1925 als Bauhausmeister. Im selben Jahr zog das Bauhaus nach Dessau um, wo Albers Stellvertreter des Bauhausdirektors Mies van der Rohe wurde.

Abbildung 01: Bauhaus Logo

Nach der Schließung des Bauhauses durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 zog Albers mit seiner Frau Anni Albers in die Vereinigten Staaten, wo er fortan am Black Mountain College, einer Kunstschule in North Carolina, unterrichtete. Er gestaltete auch das Logo für das Black Mountain College.

Abbildung 02: Black Mountain College Logo

Von 1950 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1959 leitete Albers das Design Departement der Yale University. Albers bekanntestes Werk als Maler ist die Serie der quadratischen Gemälde mit dem Titel Homage to the Square, die er von 1950 bis zu seinem Tod 1976 in über 2000 Variationen anfertigte.↓[1] Die Gemälde entstanden in unterschiedlichen Dimensionen, aber das Grundprinzip blieb immer dasselbe. Drei bis vier Quadrate sind ineinander gestaffelt, wobei die inneren Quadrate nicht auf die Mitte ausgerichtet sind, sondern nach unten tendieren, so dass im oberen Teil des Bildes größere und im unteren Teil kleinere Streifen entstehen.↓[2]

Abbildung 03: Die Maßstäbe für Albers Homage to the Square

In Homage to the Square erforscht Albers die optische Wahrnehmung und das Zusammenspiel von Farben in verschiedenen Konstellationen sowie die unterschiedlichen Farbphänomene. Albers wählte das Quadrat als Ausgangsform, weil er „den geringstmöglichen Aufwand, die Beschränkung auf das geometrische Element“↓[3] anstrebte. Schon am Bauhaus lehrte Albers seinen Studenten, das Verhältnis von „Aufwand“ und „Wirkung“ unter dem Begriff „Ökonomie der Mittel“↓[4] zu optimieren. Obwohl Albers durch die Wahl des Quadrats als Bildgegenstand mit Künstlern wie Malewitsch oder Mondrian in der Tradition der Moderne steht, gilt er als Vorbereiter der Hard Edge Malerei und durch seine serielle Arbeitsweise auch als Wegbereiter der Minimal Art. Durch seine Erforschung der visuellen Wahrnehmung wurde er neben Victor Vasarely auch zum wichtigsten Wegbereiter der Op-Art. Albers selbst begründete das Arbeiten in Serie damit, dass „es nicht nur eine einzige Lösung gibt für ein ästhetisches Problem.“↓[5] Für die Bilder der Serie Homage to the Square verwendete Albers ausschließlich industriell hergestellte Farben, deren genaue Bezeichnung er auf der Rückseite jedes Bildes vermerkte. Obwohl das Konzept der drei oder vier ineinander greifenden Quadrate auf den ersten Blick starr erscheint, wird die außerordentliche Komplexität des Werks bei der Betrachtung verschiedener Variationen deutlich. Albers nutzt die einfache Ausgangsform, um die nahezu unendlichen Farbbeziehungen und Wechselwirkungen der Farben darzustellen. In seinem 1963 erschienenen Buch zur Farbtheorie Interaction of Color schreibt Albers in der Einleitung: „In visual perception a color is almost never seen as it really is - as it physically is. This fact makes color the most relative medium in art. In order to use color effectively it is necessary to recognize that color deceives continually.“ In Homage to the Square zeigt Albers den Gegensatz zwischen der physischen Materialität der Farbe und der subjektiven Wahrnehmung der Farbe auf. In jedem Gemälde wählte er die Farben auf der Grundlage ihrer Interaktion und Beziehung zueinander aus.

Abbildung 04: Homage to the Square, Josef Albers, 1968 

Allerdings ging es ihm nicht alleine um die Farbwahrnehmung. Er verfolgte mit seiner Malerei auch sozialpolitische Ziele. Albers schrieb dazu: „Die Farbe folgt - genau wie der Mensch - zwei verschiedenen Verhaltensweisen. Zunächst die Selbstverwirklichung und dann die Beziehung zu anderen. In meinen Bildern habe ich versucht, zwei Polaritäten miteinander zu verbinden - die Unabhängigkeit und die gegenseitige Abhängigkeit. Mit anderen Worten, man muß gleichzeitig ein Individuum und ein Mitglied der Gesellschaft sein können. Das ist die Parallele.“↓[6] In den Arbeiten der Serie Structural Constellations, die Albers in den 1950er Jahren begann, experimentierte er in Form von Zeichnungen und Druckgrafiken mit der visuellen Ambiguität in der Wahrnehmung räumlicher Strukturen auf der zweidimensionalen Fläche. Albers betonte stets sein Anliegen als Lehrer und als Künstler sei es den Schülern bzw. den Betrachtern „die Augen zu öffnen“. Schmale Linien bilden in Structural Constellations auf den ersten Blick einfache geometrische Figuren. Bei näherer Betrachtung wird jedoch deutlich, dass die Bilder visuell nicht nur auf eine Weise interpretiert werden können. Da Albers in diesen Zeichnungen durch die Anwendung der Parallelperspektive zwar den illusorischen Eindruck von Räumlichkeit vermittelt, es aber verhindert Tiefenmerkmale der geometrischen Figuren aufzuzeigen, können die Bilder auf unterschiedliche Weise räumlich interpretiert werden.

Abbildung 05: Structural Constellations, Josef Albers, 1962

In der Gestaltpsychologie wird dieser Effekt als multistabile Wahrnehmung bezeichnet. Rudolf Arnheim erklärt dieses Phänomen in seinem 1954 erschienenen Buch Kunst und Sehen, in dem die Gestaltpsychologie erstmals auf die Kunst angewandt wird, am Beispiel von Albers Structural Constellations mit dem Necker Würfel.

Abbildung 06: Structural Constellations in Rudolf Arnheims Kunst und Sehen, 1955

Ähnlich wie bei Hommage to the Square erzielt Albers mit minimalen Mitteln eine starke visuelle Wirkung. Er selbst sprach im Zusammenhang mit seinen künstlerischen Arbeiten von „minimum means for maximum effect.“↓[7]seine Structural Constellations verzichtete Albers gänzlich auf Farbe und arbeitete ausschließlich in Schwarz Weiß, seltener in Grau. Damit rückt die Auseinandersetzung mit der Linie, der Fläche und dem daraus entstehenden Raum in den Vordergrund. Mit diesen auf den ersten Blick so transparent wirkenden Zeichnungen stellt Albers die räumliche Wahrnehmung in Frage, ähnlich wie er mit seinen Gemälden zu Homage to the Square die Beständigkeit der Farbwahrnehmung in Frage stellte. Als Künstler hatte Albers einen großen Einfluss auf die Entwicklung der amerikanischen Malerei. Sein Werk wird in der Regel der konkreten Kunst zugeordnet, doch gilt er durch seine Auseinandersetzung mit Farben, Formen, Linien, Flächen und ihren Wechselwirkungen auf die kognitive wie subjektive visuelle Wahrnehmung als Wegbereiter für viele spätere Kunstströmungen. So nahm Albers beispielsweise 1968 an der berühmten Op-Art-Ausstellung The Responsive Eye im MoMA teil und wurde vom Kurator der Ausstellung, William C. Seitz, im Katalog als „Meister der Abstraktion“ bezeichnet. Auch als Lehrer übte Albers großen Einfluss auf die künstlerische Entwicklung der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus. Nachdem das Bauhaus in Deutschland auf Druck der Nazis geschlossen worden war, folgten Albers und seine Frau Anni Albers einer Einladung an das Black Mountain College, wo er viele der Prinzipien des Bauhaus-Vorkurses, den er zuvor geleitet hatte, integrierte und namhafte Künstler wie Donald Judd, Cy Twombly und Robert Rauschenberg unterrichtete.

Abbildung 07: Diagramm zum Vorkurs des Bauhaus

An der Yale University, wo er 1950 die Leitung des Design Department übernahm, unterrichtete er ebenfalls viele später berühmte Künstler wie Eva Hesse und Richard Serra. Außerdem übernahm er zahlreiche Gastdozenturen, so hielt er 1965 beispielsweise drei Vorträge am Trinity College in Hartford, Connecticut. Die Vorträge die zu seinen letzten öffentlichen Vorträgen gehörten wurden in einem Buch, das von Grafik-Design Legende Norman Ives gestaltet wurde, mit dem für Albers künstlerische Einstellung passenden Titel Search versus Re-Search veröffentlicht.

Abbildung 08: Search Versus Re-Search, 1969

1954 und 1955 dozierte Albers außerdem als Gastprofessor an der von Max Bill gegründeten Hochschule für Gestaltung in Ulm, die sich an den Lehrmethoden des Bauhauses orientierte. Als Albers wichtigstes theoretisches Werk gilt das 1963 bei Yale University Press erschienene Buch Interaction of Color, in dem er die Ergebnisse seiner jahrzehntelangen Forschung über die Wirkung von Farbe und Form festhielt.

Abbildung 09: Interaction of Color, Josef Albers, 1963


ANMERKUNGEN

[1] Heinz Liesbrock, Josef Albers Interaction Katalog, Villa Hügel, Essen, 2018

[2] Rainer Wick, Kunsthochschule der Moderne, Hatje Cantz Verlag, 2000, S. 165

[3] Jürgen Wießmann, Josef Albers, 1971

[4] Wick, 2000, S. 165

[5] Wießmann, 1971

[6] zeit.de [↗]

[7] Wießmann, 1971